Der Tag der Wiedervereinigung jährt sich in diesem Jahre mittlerweile zum 25. Mal. In diesen 25 Jahren hat sich viel getan – gerade im Osten Deutschlands, wo unter kommunistischer Herrschaft vieles an altem Kulturgut dem Verfall preisgegeben war. Ein Grund mehr, mal wieder auf sehenswerte Regionen und Orte im Osten der Republik hinzuweisen, welche in neuem Glanz erstrahlen.
Wir haben wieder etwas recherchiert und zeigen Ihnen 10 interessante Regionen und Orte, welche auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Die Aufzählung beinhaltet keine Wertigkeit, sondern ist willkürlich gewählt. Wir sind uns sicher, dass auch für Sie etwas Interessantes dabei ist:
Elbsandsteingebirge
Das Elbsandsteingebirge lädt mit seiner in Deutschland einzigartigen Schönheit nicht nur Wanderfreunde zu einem Besuch ein. Das Gebirge erinnert nicht im geringsten an andere Orte in der Bundesrepublik, im Gegenteil: mit seinen einzigartigen Gesteinsformen im Zusammenspiel mit tiefen Schluchten und atemberaubenden Ausblicken erinnert das Elbsandsteingebirge eher an die Canyons der Vereinigten Staaten. Mit mehr als 700 km² Gesamtfläche reicht es sogar bis zu unseren Nachbarn nach Tschechien.
Der deutsche Teil des Gebirges wird dank zweier schweizerischer Künstler seit dem 18. Jahrhundert als „Sächsische Schweiz“ bezeichnet. Der in der Tschechischen Republik gelegene Teil hingegen heißt „Böhmische Schweiz“. Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zählen hier unter anderem die berühmte Bastei mit ihrer Brücke, der Lilienstein, sowie die Burg Stolpen.
Dresden
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden wird nicht selten wegen ihrer architektonischen Schönheit als „Elbflorenz“ bezeichnet. Der Vergleich mit der italienischen Stadt ist dabei nicht übertrieben, denn wer beide Städte schon einmal erleben durfte, wird viele Parallelen zwischen ihnen feststellen.
Dresdens Altstadt weiß mit beliebten Touristenzielen stark zu überzeugen: die Brühlsche Terrasse etwa, die sich zwischen Augustus- und Carolabrücke erstreckt, zählt zu den begehrtesten Zielen der Stadt und wird auch als „Balkon Europas“ bezeichnet. Mit dem Zwinger, der Semperoper und der rekonstruierten Frauenkirche ist Dresden wohl das kulturelle Ziel Nummer Eins im Osten der Republik.
Schloss Moritzburg
Unweit von Dresden entfernt befindet sich das barocke Schloss Moritzburg. Im 16. Jahrhundert als Jagdhaus errichtet, erhielt es seine heutige Gestalt im 18. Jahrhundert unter August dem Starken.
Märchenfreunde kennen das Schloss vielleicht bereits. Seit den 1970er Jahren diente es bereits mehrere Male als Kulisse für Märchenverfilmungen, wie etwa „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.
Den Namen Moritzburg erhielt das Schloss übrigens nach seinem ursprünglichen Erbauer Herzog Moritz von Sachsen. Architektonische und kulturelle Highlights der Anlage sind natürlich nicht nur der Schlosspark und die Fassade des Schlosses, auch wenn diese einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Innenausstattung versetzt den Besucher in die Zeit August des Starken zurück. Die 200 Zimmer dienten früher als Residenz für die königlich-kurfürstliche Familie, sowie deren Dienerschaft und Gästen.
Quedlinburg
Natürlich gibt es nicht nur im Freistaat Sachsen wunderschöne Ausflugsziele. Die Kleinstadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt etwa, zählt vielleicht zu den unbekannteren, aber dafür umso schöneren Städten im Osten des Landes. Der Grund dafür sind die mehr als 1.200 Fachwerkhäuser, von denen alleine 800 in der historischen Altstadt Quedlinburgs liegen. Seit 1994 zählt die Stadt deshalb auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Doch auch Sehenswürdigkeiten aus anderen Epochen schmücken das romantische Bild der Stadt im Harz. Die Stiftskirche St. Servatius, die der Romanik zugeschrieben wird, ist ebenso beliebt bei Touristen, wie die gotischen Kirchen St. Blasii und St. Nikolai. Für kulturbegeisterte Menschen bietet Quedlinburg also allerlei Sehenswürdigkeiten.
Spreewald
Von Sachsen-Anhalt geht es nun ostwärts in Richtung Brandenburg. Der Spreewald zählt zu den gemütlichsten Ausflugszielen unserer Liste. Das Bild des Spreewalds ist gezeichnet von einer lagunenartigen Landschaft, die sich auf einer Gesamtstrecke von fast 970 Kilometern (alle Fließgewässer zusammen) erstreckt und in ganz Europa einzigartig ist. Auf sorbisch heißt der Spreewald „Blota“, was so viel wie „die Sümpfe“ heißt. Dies beschreibt den Spreewald sehr passend.
Die Gegend lädt aufgrund dessen natürlich seine Besucher zu Bootsfahrten ein, bei denen man entweder selbst rudern, oder sich die Landschaft mit weniger Aufwand als Passagier anschauen kann.
Berlin
In einer Auflistung der beliebtesten Ausflugsziele im Osten der Republik darf die Hauptstadt Berlin natürlich nicht fehlen. Das ikonische Brandenburger Tor, die Straße „Unter den Linden“, der Bundestag oder Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett sind nur einige der mannigfachen Sehenswürdigkeiten Berlins.
Doch auch die unterschiedlichen Stadtteile sind einen Besuch wert. Während Kreuzberg früher eher in Verruf geraten war, ist es heute der interkulturelle Mittelpunkt Berlins. Auch Friedrichshain und Berlin-Mitte sind durchaus sehenswert.
DinoPark Kleinwelka bei Bautzen
Von Berlin aus geht es wieder in Richtung Süden. In Kleinwelka bei Bautzen wartet ein weiteres Highlight für kleine und große Reisende – nämlich originalgroße Nachbildungen der Riesenechsen, die einst die Erde bevölkerten. Ganze 200 Exponate versetzen die Besucher des Parks in eine Zeit vor mehr als 65 Millionen Jahren zurück. Der Vorteil gegenüber Spielbergs „Jurassic Park“: Das sächsische Äquivalent birgt keinerlei Gefahren für die Besucher des Parks.
Zoo Leipzig
Ein Erlebnis für die ganze Familie verspricht auch der Leipziger Zoo. Seit 1878 lockt der Tierpark mit allerlei exotischen Tieren aus aller Welt die Besucher zu sich. 2011 öffnete die Riesentropenhalle „Gondwanaland“ die Tore und zählt seitdem als einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Leipziger Zoo.
Im weitläufigen Gelände des Leipziger Zoos gibt es so viel zu entdecken, dass ein ganzer Tag wie im Fluge vergeht.
Übrigens: Im Jahr 2014 zählte der Zoo fast 1,9 Millionen Besucher, die von quer über den Globus verstreut nach Sachsen kamen.
Wörlitzer Park bei Wittenberg
Keine Autostunde von Leipzig entfernt gelangt man zum nächsten Highlight des Ostens: den Wörlitzer Park bei Dessau. 1769 begann die Anlegung des weitläufigen Parks, dessen Ziel es schon damals unter Leopold III. Friedrich Franz war, die Menschen in Staunen und Schwärmen zu versetzen. Im Park befindet sich, neben einem Schloss und einer Kirche auch eine Synagoge, die nach römischen Vorbild entworfen und gebaut wurde. Der Wörlitzer Park zählt übrigens ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Potsdam
Zum Abschluss unserer Liste durch die sehenswertesten Orte und Regionen des Ostens der Republik kommen wir nach Brandenburg. Die Landeshauptstadt dieses Bundeslandes Potsdam versprüht einen einzigartigen Charme, der sogar zum Weltkulturerbe der UNESCO gereichte.
Schloss Sanssouci und co. laden zu einer Zeitreise ein, die vielleicht nicht bis in Jura oder Trias führt, aber immerhin zurück ins alte Preußen. Mehr als 150 Bauwerke der preußischen Könige verteilt auf 500 Hektar Parkanlagen sind definitiv eine Reise wert!