Das Erzgebirge im Süden Sachsens ist ein faszinierender Landstrich, in welchem man ganzjährig erholsame Ferientage erleben kann. Auch wenn es im diesjährigen, nun ausklingenden Winter, auch im Erzgebirge nicht allzu viele Tage gegeben hat, wo sich die Landschaft in winterlichem Weiß gezeigt hat, freut sich doch ein jeder auf den kommenden Frühling. Denn dieser lässt seine ersten Boten, schon einige Wochen früher als sonst üblich, in der Natur erscheinen. Zu diesen ersten Boten gehören die sogenannten „Nackten Jungfern“, eine ganz besondere Krokusart, die in dieser Form nur hier im Erzgebirge gedeiht.
Die spektakuläre Krokusblüte im Örtchen Drebach zwischen Zschopau und Marienberg im Westerzgebirge, ist weit über die Grenzen Sachsens bekannt und zieht alljährlich tausende Besucher in ihren Bann.
Die Drebacher Krokuswiesen erstrahlen in diesen Wochen in ihrer ganzen Pracht und tauchen ca. 7 Hektar Wiese rund um Drebach in ein violettes Farbenspiel. Wie in jedem Frühjahr zwischen Anfang März und Ende April, können die Drebacher und seine Besucher dieses spektakuläre Naturschauspiel bewundern. Gerade an sonnigen Tagen, wenn die „Nackten Jungfern“ Ihre Blütenkelche richtig öffnen, sind die violetten Krokuswiesen ein Augenschmaus, und das nicht nur für Naturfreunde. Aus diesem Grunde zieht es gerade in der Zeit der Krokusblüte besonders viele Besucher hierher.
Warum wird diese Krokusart „Nackte Jungfern“ genannt?
Diesen liebevollen Namen bekamen diese zarten Krokusse, weil sie eine der ersten Pflanzen nach dem Winter sind, die, mitunter sogar noch vom letzten Schnee bedeckt, ihre zarten Blütenkelche dem Licht entgegen strecken. Die Drebacher Krokusse sind eine regionale Art des Gartenkrokusses, welcher im Gegensatz zum robusteren Gartenkrokus, zart und zerbrechlich – sozusagen jungfräulich- erscheint. Diese Art ist nur hier im Erzgebirge zu finden. Ein weiteres besonderes Merkmal dieser lokalen Form ist, dass es diese Art nur in weiß bis dunkellila oder violett gibt. Im Sommer, wenn sich die Kapseln aus dem Boden geschoben haben, werden diese durch Tiere aufgenommen und unverdaut an anderen Orten wieder ausgeschieden, was für eine natürliche Verbreitung, ohne Eingreifen des Menschen, dieser Art sorgt.
Burg Scharfenstein – eine weitere Attraktion gleich um die Ecke
Auch wenn die Drebacher Krokusse verblüht sind, gibt es in dieser Region des Erzgebirges eine Menge zu entdecken. Eine weitere Attraktion, welche unbedingt mit in den Ausflugsplan beim Besuch dieser Region aufgenommen werden sollte, ist die mittelalterliche Burg Scharfenstein aus dem 13. Jahrhundert.
Hoch über dem Zschopautal thront diese Familien- und Erlebnisburg aus dem Jahre 1250, und symbolisiert sozusagen die besondere Magie des Erzgebirges.
Wenn auch heute keine Ritter mehr die Burg Scharfenstein bewohnen, so ist sie nicht minder interessant. Denn Burg Scharfenstein beherbergt beispielsweise eine der bedeutendsten Sammlungen erzgebirgischer Volkskunst in seinem Weihnachts-und Spielzeugmuseum.
Gerade für Familien mit Kindern bietet die Burg Scharfenstein ungewöhnlich viel Abwechslung. Es gibt eine Menge zu entdecken, das Berühren und Ausprobieren von verschiedenen Exponaten ist hier sogar erwünscht.