Der Laacher See befindet sich im Norden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und bildet mit einer Fläche von etwas über 3km² den größten See dieses Bundeslandes. Er ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, welches für vielerlei Aktivitäten genutzt wird. So kann man im Laacher See baden, man kann angeln, Boot fahren oder Windsurfen. Naturfreunde können bei Wanderungen rund um den See seltene Pflanzen und Vögel entdecken. Doch der Laacher See hat es in sich, denn es handelt sich bei diesem See nicht um einen „normalen“ See.
Der Laacher See und seine Besonderheit
Wenn man den Laacher See in der schönen Vulkaneifel besucht, kommt niemandem der Gedanke, dass von diesem See eine Gefahr ausgehen könnte. Denn rein äußerlich erscheint der Laacher See wie ein „normaler“ See, wie es ihn auch woanders geben könnte. Aber der Laacher See birgt ein Geheimnis! Denn der See befindet sich direkt in einer Caldera, also einem vulkanischen Einbruchkrater.
Bis vor etwa 13.000 Jahren befand sich an dessen Stelle ein richtiger Vulkankegel, welcher beim letzten Ausbruch des Vulkans vor ca. 13.000 Jahren vollständig weggesprengt wurde. Die Auswirkungen damals waren katastrophal, denn die dabei ausgestoßene Vulkanasche bedeckte die Region mit einer bis zu 7 Meter dicken Ascheschicht, die jedes Leben auslöschte. Zurückgeblieben ist eine Caldera, ein tiefer Einbruchkrater, welcher sich im Laufe der Jahrhunderte mit Wasser füllte. Der Laacher See ist übrigens der einzige mit Wasser gefüllte Einbruchkrater in ganz Europa.
Heute ist von diesem dramatischen Ereignis für den Laien nichts mehr zu erkennen. Schaut man jedoch genauer hin, kann man die typische Ringwulst erkennen, welche damals den äußeren Rand des Vulkanberges bildete. Diese Ringwulst erreicht an manchen Stellen eine Höhe von 125 Metern.
Vulkanische Aktivitäten im Laacher See
Ziemlich mysteriöse Erscheinungen im See lassen erkennen, dass es tief unter dem Laacher See immer noch brodelt. Aufsteigende Bläschen, vor allem in der südöstlichen Uferzone des Laacher Sees, verraten vulkanische Aktivitäten im Untergrund. Es handelt sich dabei um reines Kohlendioxid, von welchem keine Gefahr ausgeht. Allerdings vermuten Wissenschaftler, dass diese vulkanischen Aktivitäten darauf schließen, dass es über kurz oder lang wiederum zu einem Ausbruch des Vulkans unter dem Laacher See kommen kann. Die Auswirkungen wären verheerend, denn die Region rund um den See ist heutzutage dicht besiedelt. Nahegelegene Städte wie Andernach, Mayen, Bonn oder Koblenz könnten dabei völlig zerstört werden. Doch momentan deutet nichts auf eine solche Katastrophe hin, sodass sich niemand ernsthafte Sorgen machen muss. So bleibt zu hoffen, dass sich noch viele Generationen an der Schönheit des Laacher Sees und dessen Umgebung erfreuen können. Denn die Region der Vulkaneifel ist eine besonders schöne und interessante Region in Deutschland, in welcher es viel zu entdecken gibt.