Jedes Verkehrsmittel hat seine Berechtigung, denn wer möchte schon gerne über weite Strecken laufen, um ans Ziel zu kommen? In den vergangenen einhundert Jahren hat sich die Welt in eine „bewegte Welt“ verwandelt – mobil sein ist alles. Fliegen war dabei vor noch wenigen Jahrzehnten ein für die meisten Leute unerschwinglicher Luxus, da die Preise für ein Flugticket vergleichsweise hoch waren. Heute zählt Fliegen zur Normalität.
Natürlich gibt es auch heute noch Flugtickets, die mehrere Tausend Euro kosten, die Airline und die Betreuung an Bord des Fliegers aber dementsprechend hochklassig sind. Seit vor etwa 20 Jahren der erste Billigflug-Anbieter Ryanair mit neuen Fluglinien am Markt auftauchte, entbrannte ein harter Preiskampf unter den Fluglinien. Dieser Preiskampf dauert auch heute noch an, denn es ist ja bekanntlich nicht bei einem Billigfluganbieter geblieben.
Wer zahlt drauf?
In Europa – und natürlich gerade auch in Deutschland – hat sich eine Mentalität herausgebildet, dass viele Leute für wenig Geld möglichst viel haben möchten. Klar – wer macht nicht gerne das berühmte „Schnäppchen“? Doch Billigpreise um jeden Preis?
Zum einen wünschen wir uns alle guten Service, und zum anderen günstige Preise. Die Löhne und Gehälter sollen aber auch stimmen – ein Prozess, der nicht aufgehen kann. Denn irgendetwas bleibt auf der Strecke. Gerade eben sind wieder Streiks der Flugpiloten angekündigt! Piloten verdienen allerdings ein Vielfaches des Mindestlohnes von derzeit 8,50 Euro – sodass man diese Streiks als Außenstehender schon mit Verwunderung wahrnimmt und entsprechend bewertet.
So muss man sich doch wundern, dass mitunter Flugtickets angeboten werden, die so günstig sind, dass die Kosten für Personal und Technik bei Weitem nicht gedeckt sein können. Es gibt sogar Pauschalreisen, z.B. in die Türkei, die für weniger als 200 Euro pro Woche angeboten werden – inklusive Flug und All inclusive im Hotel! So etwas kann nicht funktionieren, irgendjemand zahlt drauf! Und das sind natürlich die, die am wenigsten dafür können, nämlich diejenigen, die ganz unten stehen und sich nicht wehren können.
Billigflieger besser als ihr Ruf?
Nun könnte man auf die Idee kommen, dass – bei angesprochener Preispolitik – nicht nur an den Personalkosten, sondern gerade an der Sicherheit, wie anstehenden Inspektionen der Flugzeuge, gespart werden könnte. Dem ist aber laut diverser Tests nicht so. Auch die Billigflieger werden turnusmäßig gewartet und eingehend gecheckt. Es sind außerdem keine vermehrten Vorfälle bei Billigfliegern aufgetreten, die Anlass geben könnten, daran zu zweifeln. Wer also ein Flugticket bei einem Billigflieger kauft, weiß, dass er nicht mit Top-Service und Top-Leistungen zu rechnen hat – man wird einfach sicher von A nach B gebracht. Und da niemand etwas zu verschenken hat, tricksen manche Fluglinenbetreiber, indem als sogenannte „Service-Charge“ getarnte Zusatzgebühren auf den eigentlichen Flugpreis aufgeschlagen werden.
Ein Fluganbieter, welcher seit etwa 10 Jahren am Markt mitmischt, ist Bravofly. Ein Billigflug mit Bravofly von Berlin nach London ist bereits ab ca. 50 Euro zu haben. One way – versteht sich. Aber vergleicht man diesen Preis mit einem Bahnticket, dann ist das Flugticket extrem günstig. Außerdem ist man mit dem Flugzeug um ein Vielfaches schneller, die Zeitersparnis kommt also noch oben drauf.
Doch bei all den Billigangeboten sollten wir uns doch überlegen, ob man nicht auf die eine oder andere weite Reise ins Ausland mit dem Flugzeug verzichten sollte, denn die Umweltbelastung durch Flugzeuge nimmt, aufgrund des immer größer werdenden Flugaufkommens (siehe Grafik), ständig zu.
Die Mentalität nach dem Motto: „Das ist billig – das muss ich haben! “ wird auf Dauer nicht ziehen, denn irgendwann zahlen wir alle den Preis.
Warum also nicht doch mal in seiner näheren Umgebung nach tollen Ausflugszielen suchen, die man vieleicht sogar mit dem umweltfreunlichen Fahrrad erreichen kann? Stöbern Sie in unseren beliebtesten Regionen und schaun, was es dort alles zu entdecken gibt.
Illustration: By Jpatokal (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons