Der Winter – eine Zeit der Entbehrungen
Gerade die Region des Erzgebirges war früher von harter Arbeit und täglichem Kampf ums Überleben gekennzeichnet. Die Silber- und Eisenerzvorkommen der Region brachten zwar über Jahrhunderte hinweg Arbeit, der Wohlstand kam allerdings nur bei den Besitzern der Bergwerke an. Doch die Deutschen sind erfinderisch und machen selbst aus der Not eine Tugend. Um ein weiteres Einkommen neben dem kargen Lohn, welchen der Bergbau einbrachte, zu erzielen, entwickelte sich im Laufe der Jahre die Schnitzkunst.
Die Bergleute schnitzten Szenen ihres harten Arbeitsalltags einfach ins Holz. So entstand eine ganz besondere Tradition im Erzgebirge, für welche diese Region heute besonders geschätzt wird und welche das Erzgebirge rund um den Globus bekannt gemacht hat. Es handelt sich vor allem um die beliebten Figuren wie Weihnachtsengel und Bergmann. Es fanden auch Fabelwesen, wie Zwerge und Trolle, welche in den Stollen der Bergwerke angeblich ihr Unwesen trieben ihren Platz in den Holzkunstwerken.
Geschnitzte Engel und Bergmänner hielten Kerzen in den Händen, welche an dunklen Wintertagen die erzgebirgischen Stuben erhellten (Abb. links). Weihrauch wurde in den Räuchermännchen angezündet und brachte so eine gemütliche Atmosphäre in die ärmlichen Hütten. Es entstanden kunstvolle Pyramiden und auch Schwibbögen mit vielerlei kunstvoll geschnitzten Figuren. Angefangen von der Weihnachtskrippe mit der Geburt Christi, über Engel, Tiere des Waldes, verbunden mit der im Erzgebirge heimischen Tanne, all diese Dinge fanden ihren Platz in der erzgebirgischen Schnitzkunst.
Das Erzgebirge – eine Region mit Tradition
Gerade die jetzigen Tage der Advents- und Vorweihnachtszeit ist die Zeit der erzgebirgischen Volkskunst. Es ist eine ganz besondere Freude, in dieser besonderen Zeit das Erzgebirge zu besuchen. Überall erleuchten die bekannten Schwibbögen die Fenster der Häuser. Unzählige beleuchtete Tannenbäume in Stadt und Land verwandeln die Region in ein Weihnachtsparadies. Es finden überall die traditionellen Christmetten statt, oder auch anheimelnde Hutzenabende, welche gerade auch bei Touristen großen Anklang finden.
Wenn es Frau Holle noch richtig gut meint, erwartet den Besucher eine zauberhafte und tief verschneite Landschaft. Dann locken zahlreiche Wintersportmöglichkeiten, vor allem in den Skiorten des Erzgebirges, wie Oberwiesenthal mit dem Fichtelberg (Foto oben) im Westerzgebirge oder Altenberg im Osterzgbirge. Angefangen vom Abfahrtski, über Langlauf auf gespurten Loipen bis hin zum Rodelspaß für die ganze Familie ist für alle etwas dabei. Die über 40 Kilometer lange Kammloipe und hervorragend präparierte Pisten locken jedes Jahr zahlreiche Wintersportler ins Erzgebirge.